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Knapp zwei Stunden diskutierten die Gäste leidenschaftlich mit Akteuren des Bündnisses und Vertreterinnen und Vertretern von CDU, Grünen, SPD und Linken über die frühkindliche Bildung in Sachsen.

Kita-Bündnis: „Wir brauchen das Kita-Moratorium – jetzt!“

In der Aula der Laborschule Dresden fiel am Mittwochabend kein Apfel mehr zu Boden: Über 70 Menschen hatten sich hier versammelt, um sich zum Thema „Sachsen nach der Landtagswahl – die frühe Bildung weiter im Fokus?“ auszutauschen. Das Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ hatte eingeladen, um kurz vor der Landtagswahl noch einmal die Forderungen an die Politik zu formulieren.

Das Bündnis ist eine gemeinsame Aktion der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Kita-Träger und Kita-Praxis, und auch die Kinderarche Sachsen wirkt aktiv darin mit. Im April und Mai hatte das Bündnis 37.000 Unterschriften für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in sächsischen Kitas gesammelt und ans Kultusministerium übergeben. Zum Abschluss der Kampagne suchten die Akteure jetzt noch einmal die direkte Diskussion mit der Politik. 

Schon in seinem Grußwort machte Gastgeber Andreas Warschau vom Omse e.V. auf die prekäre Situation in den sächsischen Kitas aufmerksam. Da sich der Personalschlüssel an den betreuten Kindern bemisst, sorgen die aktuell sinkenden Kinderzahlen für eine Zwangsteilzeitwelle und Einstellungsstopps bis hin zu Kündigungen und Kita-Schließungen. Dabei bieten die sinkenden Kinderzahlen gerade eine einmalige Chance, endlich die Fachkraft-Kind-Relation in den sächsischen Kitas zu verbessern – wenn die Landesregierung ihre Zuschüsse jetzt nicht kürzt, sondern auf dem aktuellen Niveau weiterzahlt. 

Wie sich die verschiedenen Parteien zu diesem Vorschlag – dem so genannten Kita-Moratorium – verhalten, darum ging es auch in der anschließenden Diskussion mit vier Politiker:innen: Juliane Pfeil (SPD), Martin Helbig (Grüne), Katja Reichel (Die Linke) und Felix Hitzig (CDU). Während sich die Vertreter:innen von SPD, Grünen und Linken einig waren, dass es dringend eine Verbesserung in den sächsischen Kitas braucht und dass die auch Geld kosten darf, wies Felix Hitzig immer wieder auf die angespannte Haushaltslage hin. „Das Tischtuch ist an vielen Ecken zu kurz“, sagte er.

Ob der Antrag, den die SPD-Fraktion aktuell vorbereitet und der vorsieht, den Landeszuschuss auch im kommenden Jahr auf dem Niveau von 2024 zu belassen, in der letzten Sitzung des Landtages in seiner jetzigen Besetzung am 26. September eine Chance hat, ist deshalb alles andere als sicher. „Wir brauchen das Kita-Moratorium – jetzt“, forderte nicht nur Astrid Axmann, stellvertretende GEW-Landesvorsitzende mit großem Nachdruck.

Auch Inga Blickwede, Referentin Kindertagesstätten im Diakonischen Werk, betonte die Bedeutung frühkindlicher Bildung und sagte: „Von daher: Wir brauchen mehr!“ Und Jens Kluge, Sprecher des Graswurzelbündnisses „Die bessere Kita“, formulierte salopp: „Ruft doch einfach eure Haushaltspolitiker an und sagt: Junge, spring über deinen Schatten!“

Nach knapp zwei Stunden angeregter Diskussion und vielen Fragen und Beiträgen auch aus dem Publikum stellte Moderator Michael Kuhl die abschließende Frage, was sich die Politiker:innen von den anwesenden Fachkräften wünschen. „Macht weiter Krawall, die Politik braucht den Druck aus der Praxis!“ sagte Martin Helbig (Grüne), und Juliane Pfeil (SPD) ergänzte: „Bleiben Sie so engagiert!“

In diesem Sinne werden auch wir als Kinderarche Sachsen weiter unsere Stimme erheben und lautstark für eine Verbesserung der Bedingungen in unseren Kitas kämpfen – für mehr Qualität der frühkindlichen Bildung, für starke Kitas, für starke Kinder.

Die Kernthemen der Kampagne sind in diesem Film noch einmal zusammengefasst:

Fröbel StarkeKitas

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