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Am Montag übergaben Vertreter der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, der GEW, zahlreicher Kita-Träger und des Graswurzelbündnisses elf volle Aktenordner mit Unterschriften an Wilfried Kühner, Amtschef des Staatsministeriums für Kultus.

Kita-Bündnis übergibt 32.643 Unterschriften ans Kultus

Als das Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ Anfang April damit begann, Unterschriften für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in sächsischen Kitas zu sammeln, wagte man kaum zu hoffen, dass 10.000 Unterschriften zusammenkommen. Aber die Unterstützung in der sächsischen Bevölkerung war stark: Man durchbrach zunächst die 20.000er, dann die 30.000er-Marke. Und zur Übergabe der elf prall gefüllten Ordner am Tag der Kinderbetreuung waren tatsächlich 32.643 Unterschriften zusammengekommen. 

Das Datum war bewusst gewählt, bietet der Tag der Kinderbetreuung doch seit jeher einen guten Anlass, sich bei allen Fachkräften, die sich um Kinder kümmern, für ihren Einsatz und ihre Arbeit zu bedanken. Viele von ihnen sind allerdings inzwischen an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen und fordern deshalb eine deutliche Verbesserung der Bedingungen. Zur Übergabe der Unterschriften an Wilfried Kühner, Amtschef des Staatsministeriums für Kultus, waren sie aus ganz Sachsen nach Dresden gekommen, um sich stark zu machen – für mehr Qualität der frühkindlichen Bildung, für starke Kitas, für starke Kinder.

Chance muss genutzt werden

Nach der Unterschriftenübergabe folgte eine Diskussion mit dem Amtschef. Die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Sachsen, Astrid Axmann, betonte, „dass trotz sinkender Kinderzahlen die zukünftige Betreuungsqualität massiv bedroht ist, wenn es nicht gelingt durch eine gesicherte und ausreichende Finanzierung das jetzige Personal zu 100 Prozent im System zu halten. Die riesige Chance, den sächsischen Personalschlüssel dadurch realistischer auszugestalten, muss genutzt werden."  

Frank Schaffrath, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen und Vertreter der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, ergänzte: „Ein zentraler Punkt ist, dass die Landesmittel auf dem jetzigen Niveau gehalten werden, sodass qualitativ verbesserte Kindertagesbetreuung für Kommunen finanzierbar und für Eltern bezahlbar bleibt. Frühkindliche Bildung ist eine Investition in die Zukunft.“

Familien sind vielfältiger geworden

Barbara Gärtner, Sprecherin des Graswurzelbündnisses „Die bessere Kita“ und Kita-Fachbereichsleiterin der Kinderarche Sachsen, sieht neben den hohen Belastungen für die Fachkräfte vor allem die Qualität frühkindlicher Bildung in Gefahr: „Familien und Kinder in ihren Entwicklungsvoraussetzungen, Lebenslagen, Sprache und Kulturen sind vielfältiger geworden. Sie brauchen individuelle Begleitung, Förderung und Unterstützung. Gleichzeitig fordert die Arbeitswelt der Eltern lange Öffnungszeiten. All das ist bei der unzureichenden Personaldecke und den hohen Ausfallzeiten nicht mehr zu stemmen.“

Die Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“ ist eine gemeinsame Aktion der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Kita-Träger und Kita-Praxis und beinhaltet sieben Kernforderungen für die frühkindliche Bildung im Freistaat Sachsen. Bis zur sächsischen Landtagswahl im September wird sie mit verschiedenen Veranstaltungen weiterhin den Dialog mit der Politik suchen. Geplant sind unter anderem Besuche von Kandidierenden der demokratischen Parteien in Kindertageseinrichtungen. Abschluss der Kampagne wird eine Diskussionsveranstaltung Ende August in Dresden sein.

Wir danken an dieser Stelle herzlich allen, die mit ihrer Unterschrift dafür gesorgt haben, dass unsere Forderungen Gewicht bekommen und hoffentlich Gehör finden!

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