Mit einem Besuch im Dunkelrestaurant Dresden beendeten Vertreter des Verbandes der Ersatzkassen und der Kinderarche Sachsen sowie Kinder von allen Projektstandorten jetzt das Präventionsprojekt.
Kinderarche schließt Sucht-Präventionsprojekt ab
Nach zweieinhalb Jahren haben wir jetzt das Projekt „Unabhängig: Stark und selbstbewusst ins Leben“ erfolgreich beendet. An fünf Kinderarche-Standorten in Kamenz, Burgstädt, Lichtenberg, Reichenbach und Lichtenstein haben sich insgesamt 45 Kinder, Jugendliche und Mütter intensiv mit dem Thema Drogen und Sucht auseinandergesetzt. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hatte das Projekt im Rahmen der Initiative ‚Gesunde Lebenswelten‘ mit einer Fördersumme von rund 260.000 Euro unterstützt. Zum Abschluss stand nun noch ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Programm: ein Besuch im Dunkelrestaurant Dresden.
Bevor es jedoch in die komplette Finsternis ging, gab es noch einen kurzen Austausch zu den Ergebnissen. Projektleiterin Annett Rossmann blickte gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen sowie Mitarbeitenden aus unseren Einrichtungen auf die vergangenen 30 Monate zurück.
„Was ist in diesen zweieinhalb Jahren passiert?“, fragte sie.
Punkt 1: „Ihr habt viel Neues erfahren! Die Bandbreite der Themen ging dabei von stoffgebundenen Süchten bis hin zu den Gefahren eines dysfunktionalen Medienkonsums.“
Punkt 2: „Ihr habt euch besser kennengelernt, eure Stärken entdeckt.“ Bei Komplimente-Runden und Konfettiduschen als Zeichen gegenseitiger Wertschätzung durften die jungen Menschen spüren, dass sie toll sind mit all ihren Stärken und sich nicht durch Substanzen Mut holen müssen.
Punkt 3: „Euer Selbstbewusstsein ist stärker geworden, weil ihr über euch hinausgewachsen seid.“ Zwei erlebnispädagogische Wochenenden und eine Woche haben die Kinder und Jugendlichen vor manch herausfordernde Aufgabe gestellt. Aber Aufgeben war keine Option, und so haben sich alle gegenseitig Mut gemacht und gestaunt, was sie erreichen können.
Auch wenn wir das Projekt nun offiziell beendet haben, wird uns das Thema in unseren Einrichtungen weiter begleiten. Dies funktioniert natürlich nur, wenn auch die pädagogischen Fachkräfte fit sind. Sie haben sich deshalb in zwei Weiterbildungen Wissen aneignet und sich ausgetauscht. Und: Mit dem neuen Kinderarche-Fachstandard zur Suchtprävention bekommt das Thema auch im gesamten Verein einen wichtigen Stellenwert und einen festen Platz in der pädagogischen Arbeit.
Kinderarche-Vorstand Matthias Lang dankte deshalb herzlich der Vertreterin vom Verband der Ersatzkassen, Anke Weber, und der Vertreterin der DAK, Yvonne Reißig, für ihre großartige Unterstützung des Projektes. Zum Dank für die Kinder und Jugendlichen, die sich mit Offenheit und Interesse auf das schwierige Thema eingelassen hatten und dabei auch so manches innere und äußere Hindernis überwinden mussten, ging es dann zum Essen ins Dunkle.
Jeweils in kleinen Gruppen und gut miteinander verbunden folgten die jungen Menschen den blinden Kellern in zwei Räume, in die tatsächlich nicht das kleinste Fünkchen Licht mehr fiel. Für viele war es zunächst eine sehr befremdliche Erfahrung, doch nach und nach gewöhnten sich die Mädchen und Jungen ans Nicht-Sehen und besannen sich auf ihre anderen Sinne. Als schließlich das Essen kam, hieß es: Sehen mit den Händen, schmecken mit der Nase und fühlen mit den Ohren.
Das Wiederauftauchen in die Helligkeit war für alle ein Wow-Effekt und die angeregten Gespräche danach zeigten an, dass sich die jungen Menschen viel von dieser besonderen Erfahrung zu erzählen hatten.
Wir danken an dieser Stelle herzlich dem Verband der Ersatzkassen, den externen Referenten, die das Projekt an den fünf Standorten begleitet haben, den pädagogischen Fachkräften, die für den Wissenstransfer in die Teams und den pädagogischen Alltag gesorgt haben, und vor allem den jungen Menschen, die sich auf diesen spannenden Weg begeben haben. Wir wünschen euch, dass ihr auch weiter unabhängig, stark und selbstbewusst durchs Leben geht!