Franziska Decker liebt schöne Notizbücher, in denen sie die Ergebnisse ihres Nachdenkens festhält. „Ich habe viele gute Ideen und freue mich sehr darauf, sie mit viel Herz und Gottes Segen umzusetzen.“
„Ich habe Lust zu führen und mitzugestalten“
Manchmal reibt sie sich immer noch die Augen in ihrem Büro in der Kinderarche-Geschäftsstelle: „Dann sitze ich da und denke: Ob du das alles kannst?!“ Das alles – das ist tatsächlich sehr komplex, denn es handelt sich um die Fachbereichsleitung unserer 13 Kindertagesstätten. Seit 1. August hat Franziska Decker diese Aufgabe von Barbara Gärtner übernommen und trotz mancher Zweifel hat sie die Herausforderung gern angenommen.
„Ich habe Lust zu führen und mitzugestalten“, sagt die 40-Jährige, „ich möchte gern, dass es uns gelingt, unseren hohen Anspruch in allen unseren Kitas umzusetzen. Ich möchte, dass Eltern sich bewusst für die Kitas der Kinderarche entscheiden, weil sie genau wissen, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind.“ Wie das in der Praxis funktionieren kann, hat Franziska Decker in zwei Kinderarche-Kitas selbst erlebt. „Als ich mich 2013 im Christlichen Kinderhaus „Guter Hirte“ als Elternzeitvertretung beworben habe, war das die erste Kita, in der ich gedacht habe: Genau so will ich arbeiten!“
Zuvor hatte die gebürtige Erzgebirglerin, die mit einer Schwester in Ehrenfriedersdorf aufgewachsen ist, Religions- und Gemeindepädagogik in Moritzburg studiert, mit 20 ihre Jugendliebe geheiratet, als Gemeindepädagogin in der Laurentiuskirchgemeinde gearbeitet und nach dem ersten Kind in einer Kita in Dresden angefangen. Der erste Kita-Chef hat sie gefragt, wo sie in fünf Jahren sein will. Damals konnte sie diese Frage nicht beantworten, und doch hat sie in ihr etwas bewirkt.
So blieb es zunächst beim Arbeiten in der Kita. Nach dem 2. Kind und der Elternzeitvertretung im „Guten Hirten“ hat sie den Krippenbereich in unserem Ökumenischen Kinderhaus mit aufgebaut und ist nach der Elternzeit mit ihrem 3. Kind in den „Guten Hirten“ zurückgekehrt, um dort die Leitung zu übernehmen. Jetzt wusste sie: Das war das Fünf-Jahres-Ziel gewesen und der Weg, den sie gehen wollte. Denn der Beruf war und ist schon immer Berufung für sie. „Ich verstehe meine Arbeit von Gott getragen, geführt und geleitet.“
Nach einer Weiterbildung und dem Wiedereinstieg war sie zwei Jahre als Kita-Leiterin tätig, ehe sie nun in die Fachbereichsleitung wechselte. „Mein Vorteil ist, dass ich vieles selbst erlebt habe“, sagt sie, „ich habe in Kita, Hort und Krippe gearbeitet, war Springerin ebenso wie Leiterin und weiß deshalb aus eigener Erfahrung, was möglich ist.“ Ihr Anspruch ist es, die vielen guten Konzepte, die es in der Kinderache Sachsen gibt, im pädagogischen Alltag aller Kitas umzusetzen. „Es ist mir bewusst, dass das ein hoher Anspruch ist, aber ich möchte mich gerne mit den Kita-Leiter:innen auf den Weg dorthin begeben und die Herausforderungen der heutigen Zeit angehen.“
Was Franziska Decker vermissen wird, ist der direkte Kontakt zu den Kindern. „Ich liebe die Arbeit mit Kindern und unterhalte mich sehr gern mit ihnen“, erzählt sie lächelnd. „Jetzt möchte ich gern dafür sorgen, dass die Erwachsenen in unseren Kitas es schaffen, Kindern zuzuhören, ihnen Hoffnung zu geben und Entwicklung zu ermöglichen.“
Ihren Führungsstil beschreibt die neue Fachbereichsleiterin als kooperativ, zukunftsorientiert und fehlerfreundlich. „Konfrontation ist nicht mein Ding, aber hohe Fachlichkeit.“ Überhaupt war sie nicht so der Bühnenmensch: „Als Kind war ich eher schüchtern, stand lieber am Rand und hab zugeschaut, als im Mittelpunkt zu stehen.“ Auch heute noch liebt sie die Stille, fährt gern und viel Fahrrad und singt sehr gern im Chor. „Das ist mein Ausgleich“, sagt sie, „ich brauche Ruhepausen, auch um nachzudenken.“ Die Ergebnisse ihres Nachdenkens hält sie gern in schönen Notizbüchern mit vielen Zetteln fest. „Ich habe viele gute Ideen und freue mich sehr darauf, sie mit viel Herz und Gottes Segen umzusetzen.“