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Im Abschluss-Kolloquium präsentierten die Fachkräfte, wie sie die gewonnenen Erkenntnisse im praktischen Arbeiten sowohl in der eigenen Einrichtung als auch im Praktikum in einer anderen Kinderarche-Einrichtung umgesetzt haben.
 

Wir gratulieren herzlich zur HPZ-Qualifikation!

Geschafft: Mit der Präsentation ihrer Projektarbeiten beendeten heute insgesamt 13 Kinderarche-Mitarbeitende die Weiterbildung zur Heilpädagogischen Zusatzqualifikation (HPZ). Im Rahmen der Inhouse-Weiterbildung haben sie sich über einen Zeitraum von 15 Monaten mit gesellschaftlichen Grundhaltungen, Gesetzen, Formen der Behinderung, Entwicklungspsychologie sowie heilpädagogischen Methoden und der eigenen Haltung zum Kind auseinandergesetzt.

Im Abschluss-Kolloquium am 13./14. Juni präsentierten sie nun, wie sie die gewonnenen Erkenntnisse im praktischen Arbeiten sowohl in der eigenen Einrichtung als auch im Praktikum in einer anderen Kinderarche-Einrichtung umgesetzt haben.

So hatte Kathrin Focke aus der Sozialpädagogischen Wohngruppe Hauptstraße in Markkleeberg gleich zu Beginn den Steinsaal mit zahlreichen Sprüchen dekoriert. „Die meisten Männer rennen nicht vor einer guten Frau davon. Sie rennen von Teilen ihrer selbst davon, die sie nicht bereit sind, für eine gute Frau zu reparieren“, stand auf einem von ihnen. Oder: „Viele unserer explosiven emotionalen Reaktionen sind eigentlich keine Reaktion auf den gegenwärtigen Moment. Sie sind eine Ansammlung von all den Malen, wo wir in einer ähnlichen Situation waren und nicht für uns eingestanden sind oder unsere Emotionen ausgedrückt haben.“

„Ich bin eine Sprüche-Sammlerin“, erklärt sie, „und habe einfach Sätze herausgesucht, die für die heilpädagogische Haltung stehen.“ Also: Es gibt für jedes Handeln einen guten Grund. Und: Es lohnt sich immer, hinter das scheinbar Offensichtliche zu schauen. Verständnis und nicht die Frage nach Schuld oder Nicht-Schuld ist für sie der Schlüssel für gutes pädagogisches Handeln. Das Fachwissen, das sie in der Weiterbildung gewonnen hat, möchte sie nun gern mit in ihr Team nehmen und auch andere Methoden in der Arbeit ausprobieren.

Silke Hannuschka aus der Wohngruppe „Am Tröbigauer Berg“ erzählte, wie sie den Wunsch eines Jungen, gern Rommé spielen zu können, aufnahm und erst allein mit ihm, dann in der Gruppe das Kartenspiel nutzte, um Konzentration, Gedächtnis und Selbstvertrauen zu fördern. In der Ausnahme-Situation, als die Wohngruppe während der Sanierung ihres neuen Domizils im „Haus Kleeblatt“ untergebracht war und es dort sehr laut und trubelig zuging, schaffte sie es, regelmäßig für Entspannung zu sorgen, indem sie die jungen Menschen mit auf eine Traumreise nahm. Dies stärkte auch das Vertrauen und die Beziehung zu den jungen Menschen.

Manuela Michel berichtete von einem schönen Projekt, dass sie in ihrer Praktikums-Einrichtung, der „Villa Kunterbunt“ in Freiberg, durchgeführt hat. Weil dort viele Kinder Sprachprobleme haben, hat sie einen spielerischen Ansatz zur Sprach-Förderung gesucht. Mit dem Puste-Spiel und dem Grimassen-König ist ihr das auf eine Weise gelungen, an der die Kinder viel Spaß hatten. 

„Heilpädagogische Angebote müssen Freude machen“, bestätigte auch Kursleiterin Juliane Vogt, „sie müssen im Alltag an den Ideen der Kinder anknüpfen.“ Dass es dafür manchmal gar nicht viel braucht, davon berichtete Anne Zimmermann in ihrer Präsentation. Sie hatte mit den Kindern in der Kita „Sonnenblumenkinder“ in Naundorf Kresse ausgesät und nutzte die folgenden Beobachtungen für zahlreiche Erkenntnisse mit allen Sinnen. 

Dörthe Klar hatte in ihrem Praktikum mit einem sehr aktiven Kind zu tun und erzählte, wie sie es geschafft hat, dass dieses Kind mehr „bei sich“ geblieben ist. Sie fand den Blick in eine andere Einrichtung sehr hilfreich, auch weil sie mit einem anderen Blick auf das eigene Haus in ihre Kita zurückgekehrt ist. „Man muss sich nicht über Banalitäten streiten“, war eine Erkenntnis für sie, „das Wichtigste ist doch: Wir bereiten den Kindern bei uns eine schöne Zeit.“

Nachdem alle Kurs-Teilnehmer:innen ihre Projekte präsentiert hatten, bekamen sie feierlich ihr Zertifikat überreicht und es war Zeit für Dankes-Worte. „Es war eine tolle Weiterbildung“, fasst Kathrin Focke zusammen, „und wir sind schon wehmütig, uns aus dieser Runde zu verabschieden.“ Für Kursleiterin Juliane Vogt gab es zum Dank ein Orangen-Bäumchen und für die Kolleg:innen kleine Geschenke und ein wertschätzendes Feedback.

Wir gratulieren den Absolvent:innen der Weiterbildung zur erfolgreichen Qualifizierung und wünschen ihnen, dass sie die gewonnenen Erkenntnisse in ihrer Arbeit gut umsetzen können!

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