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Neben Kochen mag Annett Roßmann ihren großen Garten, in dem es natürlich reichlich Kräuter und Heilkräuter gibt. Das Lieblingsessen der Ernährungs-Fachfrau? „Fisch, aber keine Fischstäbchen!“
 

„Gemeinsames Kochen ist Beziehungszeit“

Dass auch Annett Roßmann mal die Puste ausgeht, kann man sich kaum vorstellen. Die Frau mit dem wilden Lockenkopf, den blitzenden Augen und den vielen Lachfältchen im Gesicht ist ein einziges Energiebündel. Und doch hatte Annett Roßmann, als sie vor zwei Jahren 50 wurde, das Gefühl, einen Ball zu viel in der Luft zu haben. Neben ihrer jahrelangen Tätigkeit als Diätassistentin und Ernährungsberaterin im Diakonissen-Krankenhaus hatte sie sich im Jahr 2020 einen Traum erfüllt und eine eigenen Kochschule eröffnet. Nebenbei war sie seit 2019 als Referentin für gesunde Ernährung auf Honorarbasis in verschiedenen Kinderarche-Wohngruppen unterwegs.

„Irgendwas musst du ändern“, dachte sie deshalb und rannte damit bei der Kinderarche offenen Türen ein. Nach einem ersten Gespräch zu einer möglichen Festanstellung ging es in „Lichtgeschwindigkeit“ weiter – eine Woche später war klar: Das Krankenhaus ist der Ball, den sie nicht mehr in der Luft halten will. Seit 1. September 2023 ist die Laußnitzerin deshalb jetzt mit einer 21-Stunden-Stelle an Bord der Kinderarche. Bis zum 30. April 2024 verwendet sie die Hälfte ihrer Zeit zur Koordinierung des vdek-Suchtpräventionsprojektes. Die andere Hälfte füllt sie mit neuen Projekten in den Kinderarche-Einrichtungen, die sich natürlich allesamt um Ernährung drehen. 

Workshops, Ferienprojekte und Einkaufstage in den Wohngruppen, Projektwochen, Wildkräuter-Wanderungen, das Anlegen von Naschgärten in den Kitas, Weiterbildungsangebote für die Hauswirtschafterinnen und Teams, Themenelternabende, Elterncafés, Unterstützung bei der Versorgung von Kindern mit Ernährungsthemen wie Diabetes, Allergien und Intoleranzen – dies alles kann Annett Roßmann sich vorstellen und ist nun gespannt auf die Rückmeldungen, welcher Bedarf in den einzelnen Einrichtungen besteht.

In manchen Wohngruppen ist die Ernährungs-Fachfrau schon jetzt regelmäßig zu Gast, um mit einzelnen Kindern und Jugendlichen einzukaufen und gemeinsam zu kochen. Erste thematische Teamsitzungen fanden statt, Elternworkshops unter dem Motto „Ich habe Huuuuunger!“ sind in verschiedenen Kitas geplant, Ferienprojekte z.B. für die Wohngruppen in Markkleeberg angedacht und konkret in Planung.

Was Annett Roßmann am meisten am Herzen liegt: „Kochen sollte nicht als lästige Pflicht nebenher passieren, sondern der Lebensmittelpunkt sein.“ Erst wenn Kochen wieder in die Lebenswelt der Menschen zurückkehrt, wenn das gemeinsame Kochen zur Beziehungszeit wird und Spaß macht, dann kann vollwertige Ernährung gelingen. Sie selbst trifft sich jeden Samstag und Sonntag gegen 17 Uhr mit ihrem Mann in der Küche zum Kochen. Dann ist nicht nur Zeit zum Kochen, sondern auch zum Reden und zum Lachen, bis das Essen fertig ist.

Neben Kochen mag Annett Roßmann ihren großen Garten, in dem es natürlich reichlich Kräuter und Heilkräuter gibt, und aktive Abenteuerreisen mit ihrem Mann. Das Lieblingsessen der Ernährungs-Fachfrau? „Fisch, aber keine Fischstäbchen!“ Und selbst zu Schokolade sagt die zweifache Mutter, die inzwischen schon zwei Enkel hat, nicht Nein. „Aber ich esse keine ganze Tafel!“

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