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In Sachsen wird für bessere Kita-Bedingungen protestiert, während der Bildungsplan evaluiert und weiterentwickelt wird.

Für bessere Kitas in Sachsen: Proteste und Bildungsplan-Evaluation im Fokus

Wie bereits im Mai letzten Jahres versammelten sich auch an diesem Donnerstag zahlreiche Menschen mit Plakaten und Bannern vor dem Sächsischen Kultusministerium am Carolaplatz. Ihr Anliegen: die unzureichenden Rahmenbedingungen in den sächsischen Kitas. Trotz sinkender Kinderzahlen bleibt die Qualität der frühkindlichen Bildung, aufgrund der unsicheren Finanzierung und des schlechten Betreuungsschlüssels, weiterhin gefährdet.

Gewerkschaften, Kita-Träger und pädagogische Fachkräfte machten gemeinsam auf diese Missstände aufmerksam und forderten mit Nachdruck Verbesserungen. Ein zentrales Anliegen war dabei die Umsetzung des Kita-Moratoriums, um die weitere Qualitätsverbesserung zu ermöglichen. Über 7.000 Postkarten überreichte die GEW dem neuen Kultusminister Conrad Clemens, verbunden mit der klaren Forderung nach mehr Zeit für die Kinder, besseren pädagogischen Arbeitsbedingungen und einer sicheren Zukunft für Fachkräfte.

Auch Barbara Gärtner, zukünftige Vorstandsvorsitzende der Kinderarche Sachsen und Sprecherin des Graswurzelbündnisses, ergriff vor Ort das Wort und übergab das fortgeschriebene Forderungspapier der Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“, mit dem sich die Liga der freien Wohlfahrtpflege, Gewerkschaften und Akteure der Kita-Landschaft für stabile Investitionen und einen krisenfesten Fachkraft-Kind-Schlüssel einsetzen. Sie erinnerte außerdem: „Wir standen hier schon vor vielen Jahren […], als es um die Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans ging. Wir alle waren uns einig: Der Bildungsplan ist großartig, wir schätzen ihn sehr und setzen ihn gern um – aber es fehlen die Rahmenbedingungen!“

Bildungsplan-Evaluation: Qualität für die Zukunft sichern

Diese Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Qualität in der frühkindlichen Bildung. Da der Sächsische Bildungsplan wesentlichen Einfluss auf die pädagogische Arbeit in Kitas hat, wurde das Zentrum für Forschung, Weiterbildung und Beratung an der ehs Dresden gGmbH (ZFWB) gemeinsam mit der Hochschule Zittau-Görlitz vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK) mit dessen Evaluation und Fortschreibung beauftragt.

Der Prozess ist mehrstufig angelegt und stößt auf großes öffentliches, fachliches und politisches Interesse. Ein zentraler Bestandteil ist der thematische Austausch in fünf Facharbeitsgruppen – „Bildungsverständnis/ Prinzipien pädagogischen Arbeitens“, „Ausbildung/ Qualifikation“, „Übergang Elementar-/ Primarbereich/ Hort“, „Organisationsentwicklung/ Kita-Qualität“, „Elternmitwirkung/ Sozialraum“ –, die sich mit inhaltlichen und strukturellen Anpassungen des Bildungsplans befassen.

Im Rahmen dieses Prozesses nahm Barbara Gärtner am vergangenen Freitag am ersten Treffen der Facharbeitsgruppe „Bildungsverständnis“ im SMK teil. Unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Habil. Andrea Eckhardt (Hochschule Zittau-Görlitz) und Prof. Ivonne Zill-Sahm (ehs Dresden) diskutierten Fachvertreterinnen und -vertreter über zentrale Fragen: Welche Inhalte, Bildungsbereiche und formalen Aspekte sollen im Bildungsplan erhalten bleiben? Welche sind nicht mehr zeitgemäß und müssen überarbeitet werden? Und welche neuen Themen oder strukturellen Anpassungen sind erforderlich?

Zur Begrüßung eröffnete Herr Heinze, Abteilungsleiter allgemeinbildende Schulen/ Kindertagesbetreuung und betonte die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, die Gesundheit von Kindern und ihre sprachlichen Kompetenzen und machte deutlich, dass es dem SMK nicht um eine Verschulung der frühkindlichen Bildung in Kindertagesstätten gehe.

Die Ergebnisse dieser Fachgespräche sollen in die Fortschreibung des Bildungsplans einfließen – ein wichtiger Schritt, um die frühkindliche Bildung in Sachsen zukunftsfähig zu gestalten.

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