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Auf dem Straußenhof Ochsenkopp konnten unsere Kinder auf Tuchfühlung mit den riesigen Vögeln gehen.

Ein Ausflug auf die Straußenfarm

Am Vormittag eines leicht nieseligen Mittwoch machte sich die heilpädagogische Wohngruppe Lichtenstein gemeinsam mit zwei Pädagogen auf den Weg ins nahegelegene Hartenstein, um den Straußenhof Ochsenkopp zu besuchen. Herr Oesterreich begrüßte uns auch gleich recht freundlich mit einer großen Straußenfeder und einem Straußenei, dabei hatte er den ein oder anderen witzigen Spruch auf den Lippen. Zuerst sahen wir Enten, Hühner und Wachteln und die Kids hatten die Möglichkeit, auch mal ein Huhn auf den Arm zu nehmen und zu kuscheln.

Für den ein oder anderen wirkte das befremdlich, unsere Jüngsten hingegen hatten keinerlei Berührungsängste. Ein winziges Wachtelei im Vergleich zu einem Straußenei war schon erstaunlich anzusehen. Während etwa 5 Wachteleier einem Hühnerei entsprechen, braucht es 25 Hühnereier, um auf die Menge eines Straußeneis zu kommen – dies löste bei den Kids schon Erstaunen aus. Gern wollten wir ein solches Riesenei für das heutige Abendessen mit nach Hause nehmen, aber Herr Osterreich sagte uns, dass die Strauße aktuell nicht legen. Schade, hatten wir uns doch schon auf eine große Pfanne Rührei gefreut.

Unsere achtjährige Janice kam derweil auf den Gedanken, dass sie ein Huhn, eine Wachtel oder noch besser einen Strauß mit in die Wohngruppe nehmen könnte. Mit einem Lachen sagte Herr Oesterreich: „Wer einen Strauß fängt, darf ihn behalten“. Vor allem die jüngeren Kids nahmen diese Herausforderung gern an, kamen jedoch schnell an ihre Grenzen. Während der schnellste Mann der Welt, der jamaikanische Sprinter Usain Bolt eine Höchstgeschwindigkeit von durchschnittlich 37,58 km/h bei der WM in Berlin 2009 erreichte, können Strauße bis zu 70km/h laufen und diese Geschwindigkeit auch für eine halbe Stunde halten – somit ein sinnloses Unterfangen, was vor allem bei Janice für Tränen sorgte, die sehr traurig war, nun doch ohne einen Strauß zurückkehren zu müssen. Dafür durften die Kinder die Strauße dann mit Löwenzahn füttern, was diesen sichtlich schmeckte.

Besonders niedlich waren die Straußenküken anzusehen, die wir jedoch nur sehr leise und durch ein Fenster beobachten durften. Für ein kleines Foto durfte ich einmal kurz durch die Tür schauen. Erstaunlich, was für riesige Tiere aus diesen kleinen Wesen schon nach einem Jahr werden.

Auch einen ärgerlichen Strauß durften wir noch kennenlernen und Herr Oesterreich erklärte uns sehr anschaulich, wie ein Straußenhahn reagiert, der sich angegriffen fühlt. Strauße plustern sich auf und treten nach vorn aus. Auch, dass diese Tiere erst ab einem Alter von ca. 3 Jahren, sobald die Geschlechtsreife einsetzt, angriffslustig sind, durften wir erfahren. Zum Abschied gab es noch paar Straußenfedern für die Blumenvase, bevor es für uns mit vielen neuen Eindrücken wieder in die Wohngruppe ging, jedoch nicht ohne auch von Hund Willy noch begrüßt und nach ausgiebigen Streicheleinheiten verabschiedet zu werden. 

Nach einer kurzen Stärkung in der Wohngruppe ging es dann bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein noch zur Abkühlung an den See. 

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