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Als wir am 1. Juli früh unser Zimmer betraten, schlüpften gerade vier wunderschöne Distelfalter. Einer wartete noch bis zum Mittag, so dass wir fast alle das erstaunliche Aufpumpen und Entfalten der zarten Flügel beobachten konnten. 

Zeit für ein neues, aufregendes Projekt!

Am 14.06.2024 brachte uns der Postbote ein Päckchen mit 6 klitzekleinen, nur wenige Tage alten Raupen des Distelfalters. Diese stellten wir an einen warmen, nicht so sonnigen Platz – gut sichtbar für Kinder und Erwachsene. 

Was brauchen denn Raupen eigentlich, um zu prächtigen Schmetterlingen in unserem Kindergartenzimmer heranzuwachsen? Das fanden wir gemeinsam mit den Kindern aus Büchern und dem Internet heraus.   

Von nun an beobachteten wir täglich die Entwicklung der Tiere, dokumentierten alles auf einem Arbeitsblatt und fotografierten viel. Bis zum Verpuppungsstadium mussten wir den kleinen Aufzuchtbecher geschlossen halten, damit keine Bakterien oder Schimmel eindringen konnten. Während sich die Raupen verpuppten, gönnten wir ihnen die erforderliche Ruhe.

Und dann war es soweit – nach 11 Tagen durften die vollständig verhärteten Puppen in ihre Aufzucht-Voliere umziehen. Ganz vorsichtig befestigten wir das Vliestuch, an dem sie hingen, in ihrer neuen Behausung. Frisch gepflückte Disteln und Brennnesseln in einem Wasserglas erwarteten sie dort. Die Puppen schüttelten sich nun instinktiv, um eventuelle Fressfeinde abzuschrecken. Wir machten uns gemeinsam Gedanken darüber, wer oder was einer Raupe oder sogar einem Schmetterling gefährlich werden könnte. Mit größter Freude sangen wir ganz oft das schöne Lied von der Raupe Nimmersatt oder spielten ein passendes Fingerspiel. Auch das herrlich illustrierte Kinderbuch und das dazugehörige Brettspiel begleitete uns während des Projektes immer wieder.

Als wir am 01.07.2024 früh unser Zimmer betraten, schlüpften gerade 4 wunderschöne Distelfalter. Einer wartete noch bis zum Mittagessen, so, dass wir fast alle das erstaunliche Aufpumpen und Entfalten der zarten Flügel beobachten konnten. Nun fütterten wir unsere Schmetterlinge täglich mit Zuckerlösung und leckerem Obst. Immer wieder zählten wir Beinchen und Fühler, staunten über die schönen bunten Flügel oder beobachteten die Distelfalter beim Fressen. Den Kindern bereitete es in dieser Zeit viel Freude Raupen aus Pappkreisen zu kleben oder Schmetterlinge zu falten und zu malen. Auch selbst mal „Raupe“ sein und die Bewegungen nachzuspielen bereitete uns viel Freude.

Wir alle stellten fest, dass es in der Voliere viel zu eng für Schmetterlinge ist. Nun kam der Abschied. Nach drei Tagen versuchten wir, sie ins Freie zu entlassen, aber sie wollten noch nicht. Erst am nächsten Tag – einem wunderschönen sonnigen Tag – breiteten sie nacheinander ihre Flügel aus und flogen in ihre Freiheit.

Wenn Ihnen oder Euch ein Distelfalter aus unserer Zucht begegnet, dann richtet herzliche Grüße aus!

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