

„Die Kinder haben mich jeden Tag begeistert“, erzählt Khrystyna, „sie haben mich sofort zum Lachen gebracht, auch wenn ich vorher traurig und niedergeschlagen war.“
Tschüss, Khrystyna!
Als Khrystyna Parypa gemeinsam mit ihrem Mann aus der Ukraine nach Deutschland kam, war ihr schnell klar, dass sie nicht nur zu Hause sitzen will. Die junge Frau wollte Deutsch lernen und sie wollte dem Land, das sie aufgenommen hatte, etwas zurückgeben. So bewarb sie sich für ein Praktikum in unserem Ökumenischen Kinderhaus – mit Erfolg.
Von Dezember 2023 bis Ende Februar 2024 leistete die Ukrainerin ein freiwilliges Praktikum in der Kita, danach verlängerte sie, um zunächst ehrenamtlich und dann als Teilzeit-Assistenzkraft im Gruppendienst mitzuarbeiten. „Vor allem die ersten Monate waren schwierig für mich“, erinnert sich die 30-Jährige, „ich konnte nur wenig Deutsch, hatte kaum Freunde, meine Nachbarin war die einzige Deutsche, die ich im ersten Jahr kennen gelernt hatte.“
Das änderte sich schlagartig, als sie ins Ökumenische Kinderhaus kam. „Die Kinder haben mich jeden Tag begeistert“, erzählt Khrystyna, „sie haben mich sofort zum Lachen gebracht, auch wenn ich vorher traurig und niedergeschlagen war.“ Das Team hätte sie super aufgenommen und unterstützt, ihr viel geholfen und ihr die Angst vor dem Land genommen.
Denn Deutschland unterscheide sich tatsächlich in einigen Punkten von der Ukraine. „Es gibt hier viele Regeln, die ich aber gut finde, weil ich auch ein Mensch bin, der Ordnung mag“, gesteht die junge Frau. In der Ukraine hatte sie Pädagogik und Psychologie studiert, der Abschluss wurde hier jedoch lange nicht anerkannt. „Ich bin sehr geduldig“, betont Khrystyna, „aber die Bürokratie in Deutschland ist wirklich bemerkenswert.“
Ohne anerkannten Abschluss konnte sie in der Kita nur als Assistenzkraft arbeiten – und war doch eine wertvolle Hilfe für das Team. Sie unterstützte vor allem die sechs ukrainischen Kinder bei der Eingewöhnung, war bei Elterngesprächen dabei, sprang zur Mittagszeit mit ein, wenn die meiste Hilfe beim Essen, Aus- und Anziehen und der Mittagsruhe gebraucht wurde. Für manch ukrainisches Kind sang sie ukrainische Schlaflieder, lernte bald jedoch auch die deutschen Lieder.
Ende März hat Khrystyna Parypa das Ökumenische Kinderhaus verlassen, weil sie einen anderen Job gefunden hat. „Wir hätten sie gern behalten“, sagt Kita-Leiterin Pia Schlage. Künftig wird Khrystyna in einer Wohngruppe der Lebenshilfe arbeiten und dort Kinder mit geistiger Behinderung begleiten. Den Kontakt zum Kinderhaus auf dem Gottesacker will sie unbedingt halten. „Wenn ich selbst mal Kinder habe“, sagt sie lächelnd, „ist meine erste Wahl für die Betreuung das Ökumenische Kinderhaus.“