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Wie fühlt es sich an, wenn man nicht auf seinen eigenen Füßen geht, sondern im Rollstuhl durch die Gegend fährt? Wie viel Kraft braucht man in den Armen, um sich fortzubewegen? Wie breit muss der Weg sein? Wie kommt man um die Kurve?

Rollstuhl-Parcours im Kinderhaus „Ankerplatz“

Wie fühlt es sich an, wenn man nicht auf seinen eigenen Füßen geht, sondern im Rollstuhl durch die Gegend fährt? Wie viel Kraft braucht man in den Armen, um sich fortzubewegen? Wie breit muss der Weg sein? Wie kommt man um die Kurve? Und wie können Blinde sich im Raum zurechtfinden, wenn sie doch überhaupt nichts sehen?

All diesen Fragen gingen heute die Mädchen und Jungen in unserem Christlichen Kinderhaus „Ankerplatz“ in Zethau nach. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. In Kooperation mit dem Referat „Jugendarbeit Barrierefrei“ der Evangelischen Jugend Sachsen hatte das Team die Gänge im Kinderhaus in einen Parcours verwandelt, den es im Rollstuhl, mit Blindenstock oder Gehhilfe zu bewältigen galt.

Mit dem Aktionstag Inklusion beteiligt sich die Kita am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“. „Uns liegt es sehr am Herzen, dass unsere Kinder die Vielfalt des Lebens kennenlernen“, betont Kita-Leiterin Andrea Schmieder. „Wir wollen, dass sich alle Kinder, egal ob mit oder ohne Behinderung, in unserem Haus gut aufgehoben fühlen.“ 

Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema im Kinderhaus „Ankerplatz“: Bereits 2016 wurde der Zugang zu dem ebenerdigen Haus barrierefrei umgebaut, 2018 ein Rollstuhl-WC geschaffen und im Sommer 2023 der Garten barrierefrei umgestaltet. „In unserer Gemeinde und im näheren Umfeld ist das einzigartig“, betont Muldas Bürgermeister Michael Wiezorek, der am Montag auf eine Stippvisite vorbeigekommen war und seine Freude an dem fröhlichen Treiben hatte. 

Tatsächlich bildeten sich bald lange Warteschlangen am Rolli-Parcours, weil jedes Kind einmal ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt, im Rolli zu sitzen. „Je selbstverständlicher es schon für die Kleinsten ist, dass Menschen verschieden sind und unterschiedliche Unterstützung brauchen, desto besser können wir Inklusion in unserer Gesellschaft umsetzen“, ist Andrea Schmieder überzeugt. Mit dem Aktionstag will sie dafür sorgen, dass die Kinder ein Gefühl für Barrieren und Selbstbestimmung bekommen. Das scheint am Montag gelungen zu sein, denn das einhellige Echo der Kinder war: „Das war ein schöner Tag!“

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