„Wer kann mir denn sagen, was das hier ist?" Sabine Roscher hält ein Kräutlein in die Höhe, die Kinder recken ihre Köpfe nach oben. Es ist grün, es ist kraus, es riecht gut – das ist Petersilie! Die langen dünnen Stängel dagegen, das ist Schnittlauch. Und das dicke Blatt mit den weißen Blüten dazu? Ein Junge sagt: „Das kenne ich, das ist Bärlauch!" Die Kinder staunen: So viele Kräuter gibt es, jedes schmeckt anders. Und wenn man sie kleinschneidet und in die Butter mischt, gibt das eine köstliche Kräuterbutter.

Das haben die Mädchen und Jungen im „Kinderkreis Natur, Heimat und Gesundheit" jetzt ausprobiert. Seit fast zwei Wochen schon beschäftigen sie sich jeden Vormittag mit den Lehren des Radebeuler Naturheilkundlers Eduard Bilz. Sie haben Brot gebacken, Bilz-Brause hergestellt, Fußgymnastik, Unterarmbaden und Wassertreten ausprobiert und ihre Arme und Beine mit der Bürste massiert. „Eduard Bilz hat geraten, die Bürstenmassage jeden Morgen 5 Minuten durchzuführen", erklärt Erzieherin Debora Centner, „das regt die Durchblutung an und macht fit für den Tag."​​​​​​​

Was sie auf den Spuren von Eduard Bilz entdeckt haben, das haben die Kinder in vielen Fotos festgehalten und daraus ein Bilz-Memory gebastelt. Gesundes Obst und Kräuter, Brot und Brause, Hände und Füße im kalten Wasser, Bürsten, das Bilz-Sanatorium und die grüne Natur sind nun auf den Karten zu sehen. Nachdem es fertig war, haben die Kinder natürlich gleich eine Probe-Runde gespielt.​​​​​​​

Zum Abschluss der zwei Bilz-Projektwochen geht es mit den Familien am Samstag auf eine Bilz-Wanderung, auf die dann auch die selbst gemachte Kräuter-Butter mitgenommen wird.​​​​​​​

Die Beschäftigung mit Eduard Bilz prägt den Alltag in der Kita auf der Waldstraße, denn Natur, Heimat und Gesundheit sind die drei Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit. Dabei trägt die spielerische Anwendung der „Goldenen Lebensregeln" des berühmten Oberlößnitzer Naturheilkundlers Friedrich Eduard Bilz zur Ausprägung des Gesundheitsbewusstseins der Kinder bei.