Die Kinder versuchen, die zuvor durch Apfelsaft und Cola verfärbten Eier, mit Zahncreme wieder weiß zu bekommen.
Ein Monat der Kinderrechte im Kinderhaus „Sterntaler“
Seit 70 Jahren soll der Weltkindertag am 20. September auf die Rechte und Bedürfnisse der Kinder aufmerksam machen. Der Weltkindertag wird in über 100 Ländern gefeiert, um darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder auch Kinder sein dürfen. Es geht um den unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Kinder.
Daher entschieden wir uns im Kinderhaus „Sterntaler“ rund um den Weltkindertag, die Rechte der Kinder besonders in den Mittelpunkt zu rücken.
Mit unserer jährlichen Kinderratswahl ermöglichen wir den Kindern, ihr Recht auf Mitbestimmung wahrzunehmen. In einer echten Wahlkabine konnten die Kinder am 12. September 2024 aus 11 Kandidaten, welche sich zur Wahl gestellt hatten, mit einem Wahlstein geheim abstimmen. Die Kinder nahmen sich ihre Zeit, um genau zu überlegen, wem sie ihre Anliegen anvertrauen wollen.
Nach der Auszählung der Stimmen wurden die acht gewählten Mitglieder im folgenden großen Morgenkreis allen Kindern vorgestellt, welche in diesem Rahmen auch ihren Ausweis voller Freude erhielten. Nach der ersten gemeinsamen Kinderratssitzung, in welcher noch einmal die Aufgaben des Kinderrates besprochen wurden, gestalteten die Kinder ein großes Plakat mit ihren Portraitsfotos, welches nun für alle sichtbar auf unserer Diele aushängt.
Ab nun bedeutet es für unseren Kinderrat, Ansprechpartner zu sein und ihren Alltag aktiv mitgestalten.
Bevor wir am 20. September den Weltkindertag feierten, ist es in unserem Kinderhaus schon eine kleine Tradition, unseren „Sterntalern“ ein besonderes Erlebnis schenken.
Entsprechend dem Recht auf Kunst und Kultur luden wir uns am 19. September wieder einmal Herrn Meister von der Agentur „Theatereffekte“ aus Weimar ein, welcher uns mit seiner immer wieder besonderen Art des Theaterspiels begeisterte.
Diesmal brachte er uns „Schneewittchen“ mit. Mit Geräuschen, Effekten, Musik und einer Videoprojektion erlebten wir das Märchen von den Gebrüdern Grimm und tauchten so mit ein, in die geheimnisvolle Welt der Theatereffekte. Die Kinder waren immer wieder eingeladen, sich zu beteiligen und somit zum Gelingen dieser kleinen Theateraufführung beizutragen.
Ein leuchtender Sternenhimmel und ein tosendes Schneegestöber zum Abschluss ließen diese Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Am 20. September, dem Weltkindertag, waren alle Sterntaler eingeladen, sich spielerisch mit den Kinderrechten zu beschäftigen. Unser großer Morgenkreis, in welchem die Kinder das Buch „Ich bin ein Kind und ich habe Rechte“ im „Bilderbuchkino“ kennenlernten, eröffnete diesen für die Kinder so bedeutsamen Tag. Im Rahmen verschiedener pädagogischer Aktivitäten, welche immer ein Kinderrecht symbolisierten, konnten die Kinder experimentieren, sich bewegen oder sich entspannen.
Rund um den „Tag der Zahngesundheit“ am 25.September, welcher in diesem Jahr unter dem Motto: „Von Anfang an!“ stand, sensibilisierten wir die Kinder für die richtige Mund- und Zahnhygiene. Neben einem großen Morgenkreis, welcher die zahnfreundliche Ernährung in den Blick nahm, fanden die Kinder anhand von Experimenten heraus, welchen Einfluss Getränke auf die Zahngesundheit nehmen können.
Im Rahmen unseres diesjährigen Inhouse- Seminars am 20. & 21. September mit Weiterbildnerin Sabine Lippold beschäftigten wir uns als Team mit der Frage, wie es möglich wird, Kinder durch eine geschlechterbewusste Erziehung stärkenorientiert in ihrer Entwicklung zu begleiten. Hierbei haben wir eigene geschlechtsbezogene Rollenvorstellungen reflektiert, uns mit Geschlechterstereotypen, Geschlechterkonstruktion und Identitätsbildung beschäftigt und den Sächsischen Bildungs- und Erziehungsplan in Bezug zu gleichberechtigtem Herangehen betrachtet. Mit dieser Weiterbildung setzten wir uns intensiv mit dem Recht des Kindes auf Individualität und Identität auseinander.
Für uns pädagogische Fachkräfte im Kinderhaus „Sterntaler“ steht fest: Kinderrechte sind nicht verhandelbar!
Wir alle sind zur Beachtung und Einhaltung der Kinderrechte verpflichtet. Diese rechtliche Bindung muss demnach Grundlage in der Beziehungsgestaltung zu jedem Kind und Jugendlichen sein.
Die Umsetzung der Kinderrechte ist eine große Herausforderung, bietet aber auch viel Potential die Qualität unserer pädagogischen Arbeit zu verbessern.
Wenn Kinder gelernt haben, ihre Gefühle deutlich zum Ausdruck zu bringen, wenn Sie selbstbewusst „Nein“ sagen können und ihre Rechte kennen und einfordern, können sie sich selbst besser schützen.
Unsere Aufgabe als Pädagogische Fachkräfte ist die Aufklärung der Kinder über ihre Rechte, einhergehend mit der Ermutigung und dem Aufzeigen von Möglichkeiten, ihre Rechte auch wahrzunehmen.