Am Sonntag, den 21.04.24, trotzten viele Familien dem winterlichen Wetter und machten sich auf den Weg in die Elisabethkirche Zethau. 

Nach einer kurzen Einstimmung und Orgelmusik von unseren Nachwuchsorganisten konnten die Besucher in der ganzen Kirche auf Erkundungstour gehen. 

Neben Kaffee und Kuchen gab es an verschiedenen Stationen kreative Angebote und Wissenswertes rund um Orgeln zu erfahren.

• Unter der Anleitung von Herrn Männel von der Silbermann-Gesellschaft Freiberg entstanden klingende Orgelpfeifen.
• Außerdem konnten Ledersäckchen hergestellt und Beutel mit einem Orgelprospekt bedruckt werden.
• Auf dem Altarplatz wurde gemeinsam das Orgelmodell aufgebaut und vielfach ausprobiert.
• Sein Wissen konnte man am Infostand der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft bei einem Quiz testen. Hier galt es auch unserer Schätzfrage auf die Spur zu kommen: Wie viele Pfeifen hat unsere Oehme-Orgel in Zethau?
• Und wem es zu kalt wurde, der konnte sich beim Lauf rund um die Friedhofsmauer wieder aufwärmen. 
• Der Organist Jan Katzschke ließ Neugierige hinter die Kulissen der Orgel schauen, so dass sie einen Eindruck von der Vielfalt und Vielzahl der Orgelpfeifen bekamen.

Die Kirche war erfüllt von fröhlichem Stimmengewirr, von Orgelklängen und Pfeifen, von Kaffee- und Kuchenduft. 

Als die Glocke ertönte, nahmen alle schnell Platz, denn niemand wollte die Preisverleihung und die Auflösung unserer Schätzfrage verpassen! Karin Drechsel, Kirchvorsteherin, hatte sich extra mit den Orgelbauern in Verbindung gesetzt, weil die Anzahl der Pfeifen tatsächlich nirgendwo niedergeschrieben ist. Sie lüftete das Geheimnis: Unsere Oehme Orgel hat 1208 Pfeifen, wovon allerdings 28 Pfeifen reine Schmuckpfeifen im Orgelprospekt sind. Damit stand unser Gewinner fest: Martin Grajetzky aus Zethau lag mit seiner Schätzung von 1234 Pfeifen am nächsten und durfte sich über den Hauptgewinn - einen Kinogutschein - freuen.

Insgesamt konnten wir 10 Preise vergeben. Wir danken ganz herzlich den Stiftern:

• Gemeinde Mulda,
• Freiberger Eisenbahn Gesellschaft,
• Dorfclub Zethau,
• Metallbau Uhlmann.

Frau Schwarz-Bierschenk von der Silbermann-Gesellschaft verloste unter den richtigen Orgelrätseln einen Kinderorgelführer. 

Und auch die schnellsten Läufer rund um die Kirche wurden mit Gummibärchen belohnt. 

Nachdem alle Preise verlost waren, entführte uns der Organist Jan Katzschke zum Familien-Orgelkonzert in die Zeit des Orgelbaus.
Gemeinsam erfüllten wir die Kirche mit Tönen und Liedern und lauschten den unterschiedlichen Klängen, die er der Orgel entlockte. Genaues Hinhören war zum Beispiel bei dem Musikstück über den Kuckuck gefragt. Wie oft kam der Kuckucksruf vor? Ein Jugendlicher lag mit seiner Schätzung ziemlich gut. 166 Mal war er in dem Musikstück versteckt gewesen. Doch nicht nur den Kuckuck oder Hühner konnte die Orgel imitieren, auch das Klingeln von Handys konnten die Pfeifen nachstellen.
Mit dem Musikstück "Toccata und Fuge in d - Moll" von Johann Sebastian Bach erlebten die Besucher die ganze Klangfülle der Oehme Orgel. Ergriffen staunten große und kleine Zuhörer über die gewaltigen Klänge. 

Eine Sache musste auch noch geklärt werden: Funktioniert unsere Orgel nur mit Strom? Zur Zeit des Orgelbaus gab es den ja noch nicht...
Jan Katzschke erklärte, dass ursprünglich jeder Orgel-Blasebalg von Menschenkraft befüllt wurde. Inzwischen haben das Motoren übernommen. Doch bei uns in Zethau funktioniert die Orgel auch bei Stromausfall! Der Organist stellte den Motor ab und bat zwei Jugendliche, den Blasebalg zu treten. Gemeinsam legten sie sich mächtig ins Zeug und füllten den Blasebalg mit Luft. Die Zuhörer staunten, dass die Orgelmusik mit dieser Luft anders klang.

Kräftig stimmten alle in ein gemeinsames Lied ein. "Allein Gott in der Höh sei Ehr" erfüllte die Kirche und vermittelte uns den ursprünglichen Sinn von Orgeln und Orgelmusik: Musik zur Ehre Gottes. 

Mit diesem Konzert gingen die Zethauer Orgeltage zu Ende. Wir danken allen, die an der Organisation und Durchführung an so vielen Stellen mitgewirkt haben!

Das gemeinsame Projekt der Emmauskirchgemeinde Großhartmannsdorf, der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft und des Christlichen Kinderhauses Ankerplatz wurde gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.