„Der Wunsch nach einer Beschäftigung mit Tieren, ist, gerade für Kinder, ein attraktives und lebensnahes Thema, das ein hohes Potenzial der möglichen Förderung von Empathiefähigkeit bietet“, schrieb Anna-Lena Wibbecke 2013 in ihrer Monografie ‚Tier-Mensch-Pädagogik‘. Gerade deshalb sollten die Ressourcen der Kinder genutzt werden und durch naturwissenschaftliche Bildung einen unerschöpflichen Wissensdurst anregen und sättigen. Außerdem nehmen Kinder in diesem Alter Besonderheiten wahr, experimentieren und stellen Hypothesen auf. Dies ermöglicht einen Zugang zu vielfältigen Sachthemen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, fördert die Entdecker- und Forscherlust und stärkt die Problemlösungskompetenz.

Deshalb werden aktuell bei uns in der Krippe der Kita „Sonnenblumenkinder“ in Naundorf kleine Raupen mit großen Augen bestaunt. Da ihr bisheriger Lebensraum abgemäht werden soll, sammelten wir die kleinen Tiere ein und gaben ihnen ein neues Zuhause in unserem Gruppenraum. Das Ziel des Projektes ist es, dass die Kinder ein Bewusstsein dafür bekommen, dass auch Tiere eigene Bedürfnisse haben. Dabei sollen sie auch lernen, die Raupen als Co-Pädagogen anzunehmen. Unsere Zielsetzung soll dadurch erreicht werden, indem die Kinder den Tieren beim Fressen zusehen und erlernen darüber hinaus passende Lieder und Fingerspiele zum Thema. Nur so kann eine Lernumgebung geschaffen werden, in denen Kinder ihren eigenen Interessen und Absichten lebhaft nachgehen können.

Celine Berger – Pädagogische Fachkraft aus der Kita „Sonnenblumenkinder“ Naundorf
 

Litertaturnachweise:

Wibbecke, Anna-Lena (2013): Tier-Mensch-Pädagogik. Analyse einer Integration von Tierrechten in die Pädagogik. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Gängler, Hans (2007): Der sächsische Bildungsplan. Ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Horten sowie für Kindertagespflege. Dresden: SV, Saxonia-Verl. Für Recht, Wirtschaft und Kultur.