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Zum Jubiläumsfest am 20. Juni ist Suanne natürlich dabei. Beim Vorab-Besuch hat sie sich mit Annett Schreckenbach-Launhardt auch das Hochbeet angeschaut, für das die MuK-Gruppe verantwortlich ist.

Mutter-Kind-Gruppe Burgstädt feiert 15-jähriges Jubiläum

Leon Lucas ist ein kleiner Wirbelwind. Der Vierjährige ist lebhaft, schnell und laut, baut öfter Unfälle, liebt Feuerwehr und Eisenbahn und ist in seine kleine Schwester vernarrt. Wenn er früh aufsteht, geht sein erster Blick zum Baby, dann sagt er: „Pst, Mama, die Amelie schläft noch!“

Dass Leon Lucas gemeinsam mit seiner Mama und der kleinen Schwester wohnen kann, ist der Mutter-Kind-Gruppe (MuK) Burgstädt zu verdanken. Direkt nach seiner Geburt im Frühjahr 2020 entschied das Jugendamt, das Baby zunächst in eine Pflegefamilie zu geben. Unter der Bedingung, in eine Mutter-Kind-Gruppe zu ziehen, durfte Susanne ihr Kind wieder zu sich nehmen.

An die erste Begegnung mit Susanne erinnert sich Einrichtungsleiterin Annett Schreckenbach-Launhardt noch sehr gut: „Sie hat in dem ganzen Gespräch kaum ein Wort gesagt, war wenig selbstbewusst, konnte nicht für sich und ihr Kind einstehen.“ Nach dem Einzug in die MuK-Gruppe im Erdgeschoss des Hauses auf der Beethovenstraße 16 änderte sich das jedoch Schritt für Schritt.

Drei Jahre lang blieben Mama und Sohn in der MuK – in dieser Zeit lernte Susanne, was ihr Baby braucht und wie sie ihrem Kind liebevoll Grenzen setzen kann. „Sie ist viel selbstbewusster und kann ihr Leben jetzt gut meistern“, sagt Annett Schreckenbach-Launhardt. Dabei war der Weg nicht immer leicht. „Der Anfang war schwierig für mich“, erinnert sich Susanne, „es war ungewohnt in der Gruppe mit vier anderen Müttern und ich hatte Heimweh.“

Weil sie unbedingt mit ihrem Kind zusammenleben wollte, ließ sich die Mutter auf die ungewohnte Umgebung ein, auf eine feste Tagesstruktur mit Zeiten für Frühstück, Mittag und Abendbrot in der großen Gemeinschaftsküche, auf die Tipps und Ratschläge der pädagogischen Fachkräfte, die ihr zunächst bei der Versorgung des Babys, später mit Erziehungstipps und bei der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz in der Werkstatt für behinderte Menschen in Chemnitz geholfen haben. „Natürlich gab es auch mal Zickenkrieg“, erinnert sich Susanne an die Zeit in der MuK, „aber insgesamt war es eine schöne Zeit, die mir sehr geholfen hat.“

An der Tagesstruktur und hilfreichen Ritualen hält die 38-Jährige immer noch fest, auch wenn sie Ende Oktober 2023 mit ihrem Sohn in eine eigene Wohnung in Burgstädt gezogen ist. „Jeden Abend gehe ich mit Leon Lucas noch eine Runde spazieren, bevor es ins Bett geht“, erzählt sie. Inzwischen nicht nur mit ihrem Wirbelwind, sondern auch mit der drei Monate alten Amelie. Im Umgang mit ihr fühlt sich Susanne – auch dank all der Dinge, die sie in der MuK gelernt hat – jetzt viel sicherer.

Alle drei – Susanne, Leon Lucas und Amelie – haben sich einen Termin fest im Kalender notiert: das Familiensommerfest des Kinder- und Jugendheims Burgstädt am 20. Juni. Mit diesem Fest feiert das Team nicht nur den alljährlichen Start in die Ferien, sondern auch das 15-jährige Jubiläum der Mutter-Kind-Gruppe, die im Mai 2009 eröffnet wurde. Ehemalige Mütter (und Väter) sind dazu natürlich herzlich eingeladen, werden jedoch gebeten, sich verbindlich bis spätestens 16. Juni anzumelden: unter Tel. 03724 667494 oder per Mail an mutterundkind[at]kinderarche-sachsen[dot]de (wer inzwischen geheiratet hat, bitte auch mit dem Mädchen-Nachnamen!).

Wir freuen uns auf ein fröhliches Fest und auf viele Erfolgsgeschichten wie die von Susanne und Leon Lucas (plus Amelie)!

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