„Halt! Stopp! Falsch! Ihr müsst an dieser Stelle doch ganz woanders stehen!“ Melanie Brask tippt auf ihr Handy, und die Musik verstummt. „Wir laufen ein, dann stellt ihr euch hierhin!“ Sie fasst die kichernden Kinder an der Hand und schiebt sie sanft an die richtige Stelle. „Nochmal!“ Wieder erklingt die Musik, und die Kinder reiten fröhlich auf ihren Pferden durch die Prärie. Naja, fast: die Prärie vor dem Haus Lichtenberg auf der Muldaer Straße…

Egal, ob sie an der richtigen Stelle landen – sie alle haben eine Menge Spaß. Bis Freitag, da ist sich ihre Erzieherin sicher, werden sie den Tanz vom „Mädchen auf dem Pferd“ intus haben und vor der großen Festgemeinde aufführen. Denn am 23. August begeht das Haus Lichtenberg sein 20-jähriges Bestehen, und viele Gäste sind eingeladen, das Jubiläum gemeinsam zu feiern.

Seit 20 Jahren finden junge Menschen hier ein Zuhause auf Zeit, Zuwendung und Geborgenheit, Hilfe und Begleitung. Auch wenn sich die Konzeption der Gruppen im Haus über die Zeit gewandelt hat (neben der Wohngruppe waren auch Inobhutnahme, Integrative Familienbegleitung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge im Haus untergebracht) – Ziel war es immer, Kindern und Jugendlichen in einem naturnahen, familienähnlichen Umfeld die besten Entwicklungsmöglichkeiten zu erschließen und gemeinsam Türen in die Zukunft zu öffnen.

Zum Jubiläum sind deshalb Freunde, Partner, Unterstützer und Wegbegleiter eingeladen, gemeinsam auf 20 Jahre zurückzublicken, ins Gespräch zu kommen und vielleicht auch schon einen Blick in die Zukunft zu wagen. Zuallererst jedoch wird es natürlich ein kurzweiliges Programm geben, für das die Kinder – pst – eben noch eifrig üben…