Mitarbeiter Saer Abbas (links) und Einrichtungsleiterin Lisa Krause im Ess- und Wohnzimmer.
Erste Jugendliche ziehen in die neue umA-Gruppe ein
Wenige Tage nach Eröffnung der neuen Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer sind die ersten Jugendlichen in Radeberg eingezogen. Insgesamt sieben Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren finden jetzt hier ein Zuhause auf Zeit, Sicherheit und Orientierung, Zuwendung und Förderung. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Tunesien und der Türkei und wurden zunächst vom Jugendamt Bautzen in Obhut genommen und in Übergangsquartieren untergebracht.
Drei von ihnen können schon jetzt in die Schule gehen, für die anderen vier bedarf es aktuell noch einiger Absprachen mit dem Jugendamt und dem Landesamt für Schule und Bildung. Bis auch sie einen Platz in der Schule haben, lernen sie am Vormittag Deutsch: mit Arbeitsblättern, die ihnen die Betreuer zur Verfügung stellen, und mit Youtube-Tutorials.
Insgesamt sieben Betreungskräfte kümmern sich in der Wohngruppe um die Jugendlichen, drei von ihnen kommt selbst aus Syrien und dem Libanon, sprechen also die Sprache der Jugendlichen und kennen ihre Kultur. Das ist für das Ankommen der jungen Menschen eine große Hilfe, denn gerade bürokratische Fragen oder auch Gespräche über Ängste und Gefühle sind in der Muttersprache einfacher zu führen.
Grundsätzlich wird in der Wohngruppe jedoch Deutsch gesprochen, und auch die Einkaufszettel werden auf Deutsch geschrieben, was manchmal zu lustigen Verwechslungen führt. Da wird zur großen Erheiterung aller Beteiligten aus einer „Geflügelbrust“ schon mal eine „Gefühlsbrust“...
Auf die Frage, was sich die Jugendlichen am meisten wünschen, muss Mitarbeiter Saer Abbas nicht lange überlegen: „Sie wollen in die Schule gehen, um Deutsch zu lernen, und sie wollen wissen, wie es weitergeht.“ Sie dabei so gut wie möglich zu unterstützen und Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen, darum wird sich das Team der umA-Wohngruppe nach Kräften bemühen.