Wie bewegen sich Kinder sicher in sozialen Netzwerken?
Soziale Netzwerke sind für viele Kinder und Jugendlichen eine wichtige Austauschplattform und etabliert im Schüleralltag. Bilder und Videos werden hochgeladen, kommentiert, geliked und so einer breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Sensible Daten wie Adresse und Handynummer können auf dem Profil angegeben werden, welche – wenn man die Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen nicht beachtet – schnell in falsche Hände gelangen können.
Um Ihre Kinder bestmöglich zu schützen, sollten Sie auf einige Dinge achten:
1. Informieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über die verschiedenen sozialen Netzwerke und suchen Sie eines aus, welches dem Alter und Interessen Ihres Kindes entspricht
Gerade die beliebte Seite „Facebook“ ändert sehr oft die Datenschutzbestimmungen und bietet keinen geeigneten Jugendschutz. Daher raten viele Stellen von der Nutzung „Facebooks“ für Minderjährige ab. Falls Sie sich dennoch mit Ihrem Kind für eine Anmeldung entscheiden, beachten und prüfen Sie genauestens die Datenschutzrichtlinien und richten Sie den Account gemeinsam ein. Sehr wichtig sind dabei die Einstellungen, wer nach Ihrem Kind suchen darf, wer Beiträge und Fotos sehen und Ihrem Kind Nachrichten schreiben kann. Kindgerechte und sichere Netzwerke sind zum Beispiel „tivitreff.de“ (ab 8 Jahre) oder „mein-kika.de“ (ab 10 Jahre).
2. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für Datenschutz
Sprechen Sie mit Ihrem Kind in Ruhe über die Gefahren, welche von „Cyber-mobbing“ bis hin zu sexuellen Belästigungen und Stalking reichen. Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass alle Freunde Zugriff auf persönliche Daten haben. Daher ist es besonders wichtig, die Freundschaft genau zu überprüfen und nur wirklich Bekannte in die Liste aufzunehmen. Raten Sie Ihrem Kind dringlichst ab, ihm fremden Personen zu schreiben oder sich im realen Leben mit Unbekannten zu verabreden.
Seien Sie auch selbst sorgsam im Umgang mit Fotos, Videos und Beiträgen, welche Sie von Ihrem Kind veröffentlichen! „Das Internet vergisst nie“ – das Nacktbild an der Ostsee kann heute für Sie und Ihre Freunde sehr witzig sein, in ein paar Jahren sind solche Bilder Ihrem Kind möglicherweise unangenehm.
3. Wählen Sie ein sicheres Passwort
Ein sicheres Passwort enthält im Idealfall Zahlen und Buchstaben. Vermeiden Sie Daten wie Geburtstage oder Namen, denn auf diese können andere leicht kommen.
4. Überprüfen Sie regelmäßig Neuerungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen und passen Sie die Sicherheitseinstellungen dementsprechend an
Gerade Facebook aktualisiert häufig die Datenschutzrichtlinien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und weisen Sie es auf die Neuerungen hin.
4. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind, zeigen Sie Interesse für seine Aktivitäten im Internet und hören Sie bei Problemen zu
Achten Sie auch auf eine zeitliche Begrenzung der Internetnutzung und die Pflege von Freundschaften im realen Leben. Seien Sie selbst Vorbild und stellen Sie klare Regeln auf. Kein Handy/PC beim Essen, einen gemeinsamen Abend in der Woche als Familie, welcher Elektronik-frei bleibt (zum Beispiel ein Spieleabend, Gaststättenbesuch oder gemeinsames Erzählen und Lesen, im Sommer zelten im Garten oder Lagerfeuer mit Knüppelkuchen). Dies stärkt den Familienzusammenhalt, lockert auf und schafft Vertrauen. Ihre Kinder werden sich so bei Problemen und Sorgen auch beim Thema soziale Netzwerke gern an Sie wenden.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern viel Spaß beim Surfen!
Jessica Köthe, Erzieherin im Mutter-Kind-Bereich und im Trainingswohnen Burgstädt