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Ilka Meffert

Kinder wollen selbstwirksam sein. Sie wollen ihre Umwelt erkunden und Neues entdecken. Das gilt auch für den Umgang mit Musik und Instrumenten. Wir sollten ihnen den Freiraum geben, sich damit auszuprobieren.

Kann Musik die Entwicklung der Kinder positiv beeinflussen?

Musik ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Oft begleitet sie uns schon nach dem Aufstehen, beim Frühstück oder auch im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Später auf dem Rückweg nach Hause nutzen wir sie meist, um von einem anstrengenden Arbeitstag abschalten zu können. Schon unsere ganz Kleinen bekommen dies mit.

Als Erzieherin nutze ich viel Musik in der Kita. Ob zum Tanz mit der Musikbox oder auch zum Spiel auf der Gitarre: Musik weckt bei Kindern viel Begeisterung, sodass wir dieses Mittel gut nutzen können. 

Musik beruhigt und lindert Stress und Angst

Musik begleitet uns alle täglich – bewusst und unbewusst. Schon ungeborene Kinder können Musik im Mutterleib wahrnehmen. Forscher haben herausgefunden, dass Ungeborene schon ab der 16. Schwangerschaftswoche Musik hören und darauf reagieren können. Ist das Kind dann auf der Welt, kann es sich an bekannte Klänge und Geräusche erinnern.

Wenn also Mütter sich während der Schwangerschaft immer wieder eine Spieluhr mit einer bestimmten Melodie auf den Bauch legen, wird ihr Kind sich nach der Geburt daran erinnern können und diesen Klang mit Ruhe und Geborgenheit in Mamas Bauch verbinden.

Sie sehen: Musik kann für unsere Kinder schon sehr zeitig einen positiven Effekt haben und sich auch auf unsere Bindung zum Kind auswirken. Ein vorgesungenes Lied oder ein Fingerspiel kann ein weinendes Kleinkind beruhigen, es lindert den Stress und die Angst.

Eine leise Melodie zum Einschlafen oder auch ein täglich vorgesungenes Lied kann für Kinder zu einem Ruheritual werden und ihnen Sicherheit geben. Allerdings ist zu beachten, dass Kinder verschieden sind. Manche Kinder brauchen zum Einschlafen auch Ruhe. Wenn Sie Ihr Kind beobachten, werden Sie schnell bemerken, was ihm guttut und hilft.

Von selbst gebastelt bis selbst gesungen

Kinder wollen selbstwirksam sein. Sie wollen ihre Umwelt erkunden und Neues entdecken. Wir sollten ihnen den Freiraum geben, sich selbst Instrumente zu nehmen, damit sie sich ausprobieren und ihre eigene Musik erschaffen können. Vielleicht wird daraus ja sogar eine kleine Band. Wenn man sieht, dass die Kinder dafür Interesse zeigen, kann man gemeinsam mit ihnen auch eigene Instrumente aus verschiedensten Materialien herstellen und so auch wieder den Forscherdrang stillen.

Doch man braucht nicht unbedingt gekaufte oder gebastelte Instrumente, um Musik erklingen zu lassen. Das einfachste Instrument besitzen wir alle, nämlich unsere Stimme. Wir haben sie immer und überall bei uns. Die Auswahl von Kinderliedern und Kniereitern ist ein Fass ohne Boden. Wer kennt nicht mehr die Kinderlieder aus seiner Kindheit?

Von „Hopp, hopp, hopp“ über „Ein Vogel wollte Hochzeit halten“ bis hin zu „Hänschen klein“ – Kinderlieder lassen sich durch die vielen Wiederholungen schnell einprägen und sind für Kinder einfach zu lernen. Beim Singen erweitern die Kinder ihren Wortschatz und ihr Vorstellungsvermögen, bekommen ein Gefühl für Melodie und Rhythmus und werden zur Bewegung angeregt.

Bei allen positiven Aspekten, die Musik für unsere Kinder mitbringt, ist wie so oft das Maß entscheidend. Wenn man Musik als Dauerbeschallung einsetzt, kann dies schnell zu einer Reizüberflutung führen. Deshalb sollte man genau darauf achten, wo und wie man Musik einsetzt und wann es den Kindern zu viel wird.

Adriana Ziesche, Erzieherin in der Kita „Sonnenkäfer“ Niederbobritzsch

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