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Ilka Meffert

Wie gelingen längere Autofahrten mit Kindern?

„Wann sind wir endlich da?“ Diese stets so gefürchtete und bei längeren Autofahrten mit Kindern wohl auch unausweichliche Frage ruft bei so manchen Eltern kalten Schweiß und schiere Verzweiflung hervor. Um sie jedoch so weit wie möglich nach hinten zu verschieben, hier ein paar grundlegende Tipps.

1. Pausen und Zwischenstopps

Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass Kinder mindestens alle zwei Stunden eine Pause benötigen. Um diese so angenehm wie möglich zu gestalten, sollten Sie sich bereits vor Reiseantritt über mögliche Raststätten mit anliegenden Spielplätzen oder auch Möglichkeiten für ein Picknick, z.B. an einem See oder an Orten mit besonders schönem Ausblick, informieren. Bei sehr weit entfernten Zielen und sofern es die Zeit erlaubt, bieten sich sogar richtige Zwischenstationen, wie z.B. der Besuch in einem Freizeit- bzw. Tierpark oder auch ein Bad im See im Sommer oder eine Schneeballschlacht in einer winterlichen Landschaft an.

2. Proviant

Aber auch die Snacks zwischendurch sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie entspannt oder stressbehaftet die Reise sein wird. Sinnvoll sind Lebensmittel, die nicht schwer im Magen liegen. Dies trifft auf geschnittenes Gemüse (Möhren, Paprika, Kohlrabi) ebenso zu wie auf verschiedene Obstsorten (Äpfel, Birnen, Bananen) und Zwieback. Aber auch kleine Naschereien, wie Gummibärchen oder Vollkornkekse, sind in Maßen durchaus erlaubt. Getränke sollten generell wenig Zucker und keine aufputschenden Substanzen (Koffein) enthalten. Im Klartext heißt dies: Statt Cola, reichen Sie ihren Liebsten bitte Wasser, verdünnte Saftschorlen oder ungesüßten Tee.

3. Zeitpunkt des Packens und des Starts

Um den Kindern bereits im Vorfeld Stress oder Langeweile zu ersparen, sollten die Gepäckstücke bereits am Vorabend oder so verstaut werden, dass die Kinder von dieser Tätigkeit wenig mitbekommen. Sinnvoll ist oftmals zudem auch, bereits sehr früh oder sogar schon nachts loszufahren, um so die Hoffnung aufleben zu lassen, dass die Kinder die ersten Stunden der Fahrt schlafend verbringen. Die Wahrscheinlichkeit für diesen glückseligen Zustand erhöht sich, wenn Sie ihrem Kind das Lieblingskuscheltier, eine Kuscheldecke oder ein Kissen mit geben.

4. Beschäftigungsmöglichkeiten während der Fahrt

Ist die Fahrt bereits in vollem Gange, müssen die Kinder natürlich beschäftigt werden. Zu empfehlen sind zunächst Spiel- und Beschäftigungsangebote, bei denen das unmittelbare Zutun von Erwachsenen noch nicht unbedingt von Nöten ist. Beliebt sind hierbei Karten-, Knobel- oder Geschicklichkeitsspiele, aber auch Zeitschriften und (Bilder-) Bücher. Letztere sollten den Kindern nach Möglichkeit noch nicht bekannt sein, um so die Spannung aufrecht zu erhalten. Je nach Strategie können Zeitschriften bereits vor der Reise gekauft und im passenden Moment übergeben werden oder aber als Belohnung für das ruhige Benehmen sowie das geduldige Warten während der Fahrt beim nächsten Halt an einer Raststätte oder Tankstelle in Aussicht gestellt werden. Fällt es den Kindern allmählich immer schwerer, sich selbständig zu beschäftigen, kann langsam zu gemeinsamen Aktivitäten übergegangen werden. Beliebte Gemeinschaftsspiele für unterwegs sind beispielsweise „Ich sehe etwas, was du nicht siehst“, Autokennzeichenraten oder „Ich gehe auf die Reise und nehme mit ...“. Auch ist es manchmal sinnvoll, die Platzpositionen zu wechseln. So kann sich z.B. ein Elternteil mit auf die Hinterbank setzen. Einerseits verbessert dies die Rahmenbedingungen dafür, dass jüngeren Kindern aus einem Buch vorgelesen werden kann. Andererseits freuen sich Kinder auch oft, die Reise aus einer anderen Perspektive (auf dem Beifahrersitz vorn) erleben zu dürfen. Bei mehreren Kindern sollte aus Gerechtigkeitsgründen nach jedem Halt gewechselt werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, auch auf den Gebrauch von Medien (CDs, Hörspiele) und technischen Geräten (Game Boy, DS, evt. tragbare DVD-Player) zurückzugreifen. Gerade bei jüngeren Kindern sollten Hörspielen allerdings der Vorzug vor Musik gegeben werden, da sie bei ersteren spannenden Geschichten lauschen können, während schwungvolle Rhythmen eher den Bewegungstrieb ankurbeln. Die Hörbücher sollten den Kleinen auch hier wieder bisher unbekannt sein.

Sie sehen also: Planung ist alles! So lange Sie dies berücksichtigen, steht einer längeren Fahrt mit Ihren Lieben nichts mehr im Wege.

Ulrike Henck, Erzieherin Wohngruppe „Hauptstraße“ in Markkleeberg

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