Das Kochen fördert bei Kindern die ganzheitliche Entwicklung, die Gesundheit sowie lebenspraktische Fähigkeiten. Und natürlich sind sie superstolz, wenn sie mitmachen dürfen wie die Großen.
Was Kinder beim Kochen alles lernen können
„Ich möchte in der Küche helfen!“ Oftmals kommt dieser Satz von Kindern, wenn es darum geht, das Essen vorzubereiten. Allerdings stellt sich häufig die Frage, wie man die Kinder altersgerecht in die Vorbereitungen mit einbeziehen kann.
Tipp: Lassen Sie Ihr Kind die benötigten Küchenutensilien zusammentragen. Die Suche nach dem Schneidbrett im vorderen Schrank ganz unten kann zur spannenden Schatzsuche werden.
Grundlegend kann man sagen, dass ein hohes Interesse bei den Kindern in Bezug auf das Thema „Küche“ oder „Kochen“ besteht.
Tipp: Selbst das Tischdecken macht Kindern Spaß. Lassen Sie Ihr Kind den Tisch so decken, dass Sie jüngeren Kindern sagen: Ein Teller für Mama, ein Teller für Papa, ein Teller für dich… Und der tollste Spaß: Lassen Sie Ihr Kind den Tisch dekorieren. Mit Peppa Wutz oder Eldrador kommt Farbe auf den Tisch.
Das Kochen bzw. die Unterstützung in der Küche fördert bei Kindern die ganzheitliche Entwicklung, die Gesundheit sowie lebenspraktische Fähigkeiten. Außerdem bringt es die Kreativität der Kinder in Schwung, indem sie eigene Ideen einbringen können. Kinder gewinnen eine Beziehung zu gesunder Ernährung, werden selbstständiger und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Auch die Feinmotorik der Kinder verbessert sich, indem man sie verschiedene Lebensmittel schnippeln oder Teig kneten lässt.
Tipp: Beim Schneiden mit Messern eignen sich kleine und scharfe Obstschnitzer. Die Erfahrung zeigt, dass mit stumpfen Messern die schlimmeren Unfälle passieren. Erklären Sie dem Kind die sichere Handhabung des Messers (Faustgriff, Zeigefinger liegt oben auf, Fingerkuppen der anderen Hand einziehen) und schneiden Sie große Stücke vor.
Kochen mit Kindern stärkt außerdem verschiedene Bildungsbereiche:
- mathematisch: durch das Messen und Abwiegen von Zutaten und das Zählen der Minuten beim Backen
- sozial: durch die Zusammenarbeit und Aufteilung verschiedener Aufgaben untereinander, die Kommunikation und das gemeinsame Treffen von Entscheidungen
Gemeinsames Kochen stärkt auch die Familienbindung und schafft Erinnerungen. Die Kinder lernen verschiedene Lebensmittel kennen (Obst, Gemüse, Grundzutaten, Gewürze etc.) und entwickeln gesunde Ernährungsgewohnheiten, denn was man selbst und mit Liebe gekocht hat, schmeckt bekanntlich immer am besten.
Tipp: Lassen Sie Ihr Kind beim Messen und Wiegen helfen. Beim Abmessen von einem Liter Milch in einen Messbecher kann es nur Erfolgserlebnisse geben.
Schlussendlich lernen Kinder, wenn sie in der Küche helfen dürfen, einen sicheren Umgang mit Lebensmitteln und Küchengeräten sowie eine gute Einschätzung der eigenen Fähigkeiten: Sie haben bald ein sehr gutes Gefühl dafür, was sie schon allein schaffen und wofür sie noch die Hilfe eines Erwachsenen brauchen. Natürlich braucht es anfangs noch viel Geduld der Eltern, aber nach und nach werden Kinder immer mehr allein können und sich damit eine wichtige Kompetenz für ihr späteres Leben aneignen.
Weitere Tipps:
Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einkaufen. Es muss nicht der Wocheneinkauf sein, aber vielleicht die Zutaten für das Abendessen. Damit wird der Grundstein für die spätere Selbstversorgung gelegt.
Gemeinsam Kochen – ohne Stress! Binden Sie Ihr Kind entsprechend seinen Fähigkeiten ein: zum Gemüse waschen oder Teig verkosten. Wenn das Kind das Interesse verliert, geraten Sie nicht unter Druck. Beim nächsten Mal wird es wieder dabei sein, wenn es in Erinnerung behält, dass es eigentlich Spaß gemacht hat.
Lassen Sie Ihr Kind eigene Ideen einbringen oder zwischen zwei Möglichkeiten wählen: lieber Möhren oder Erbsen, lieber Schneiden oder Rühren…
Haben Sie Spaß! Machen Sie das Kochen zu einem Erlebnis mit Musik oder zu einem Abenteuer, bei dem aus dem langweiligem weißen Joghurt mit Lebensmittelfarbe oder Erdbeersoße ein Lavakessel wird.
Wenn es allen geschmeckt hat, dann wandert das Rezept oder die Idee ins „Rezeptbuch“. Das lässt sich aus einem einfachen Hefter oder Notizbuch gestalten.
Lucy Hübler und Isabel Garbatz, Integrative Kita „Sonnenblumenkinder“ Naundorf