In einer sehr schnelllebigen Zeit, wo schneller weggeworfen wird als repariert, in der die Sozialen Medien mehr Zeit am Tag einnehmen als ein Blick aus dem Fenster, in der alles schön poliert und perfekt nach Außen aussieht, kommt es einem häufig so vor, seinem Kind „nichts bieten zu können“ oder nicht das bieten zu können, was es verdient hat, da andere Eltern häufig von spektakulären und preisintensiven Wochenendausflügen erzählen oder es öffentlich ins Netz stellen.

Doch braucht ein Kind das? Jedes Wochenende ein Spaß-Erlebnisbad? Den Ausflug in einen Freizeitpark? Den Kinobesuch? Shopping in der teuersten Ecke der Stadt? NEIN! Denn ein Kind interessiert sich nicht für Luxusgüter, es wird so erzogen, dass es sich dafür zu interessieren hat.

Kindern ist der Bezug zu den Eltern wichtig und bewusste „Mama&Papa-Zeit“ wertvoller als ein Bezahl-Ausflug. Wie Sie die Zeit gestalten, ist erstmal zweitrangig. Das heißt, Handy lautlos in die Tasche, die Zeit etwas entschleunigen und rein in das Abendteuer.

Hier haben wir einige Ideen gesammelt, welche sich dafür gut eignen:

Besuch in einem Tierpark

Sehr zu empfehlen, sind die Tierparks in Freiberg sowie in Höckendorf (bei der Talsperre Malter). Beide Parks verlangen keinen Eintritt und haben eine Vielzahl an verschiedenen Tieren und Spielelementen. Die zum Entdecken und austoben einladen. Vielleicht gibt es auch in ihrer Nähe einen.

Hunde ausführen in einem Tierheim

Der Wunsch von vielen Kindern ist ein Haustier zu haben, nur leider ist das für die Familie nicht immer möglich. Alternativ wäre ein Besuch oder regelmäßige Besuche in einem Tierheim. Den Hunden wird ein Stück Lebensfreude und Zuwendung bei einem langen Spaziergang zurückgegeben und die Kinder lernen den Kontakt zum Tier kennen und können sich ausprobieren, ob sie sich wirklich vorstellen können, dauerhaft die Pflege für ein Tier zu übernehmen. Wichtig hierbei ist, sich vorher mit dem Tierheim in Verbindung zu setzen! Bei manchen Tierheimen ist es Pflicht eine Art Weiterbildung besucht zu haben um Hunde ausführen zu können. In anderen Tierheimen gibt es feste „Ausführzeiten“ und bei anderen können sie einfach hingehen.

Ein Herbsttag im Wald und auf dem Feld

Erinnern Sie sich noch wie schön es war in einen Laubhaufen zu springen. Alles hat geraschelt, die vielen bunten Farben haben uns umzingelt, ein Duft von frischen Laub und Pilzen lang in der Luft und plötzlich war das Herbstgefühl mit allen Sinnen zu spüren? Oder auch an einem Regentag durch die Pfützen zu springen bis die Hände kalt waren und die Kleidung schmutzig?

Auch so eine Erinnerung ist für ihr Kind wertvoll. Sammeln Sie gemeinsam Kastanien oder Eicheln und lassen sie zuhause eine Fantasiewelt aus Kastanienmännlein entstehen oder springen zusammen in die Pfützen und hinterher wird das Wäschemonster gemeinsam erledigt.

Selbst Wind ist an solch einem Tag ein guter Freund, welcher zum Drachensteigen einlädt. (Drachen gibt es schon ab 2,99€ zu kaufen oder Sie basteln selbst einen. Hier finden Sie eine  nachhaltige Anleitung dazu mit Materialien, die nicht neu gekauft werden müssen: https://utopia.de/ratgeber/drachen-basteln-nachhaltige-bastelanleitung-fuer-papierdrachen/ )

Eine Fahrradtour mit Picknick

Heute essen wir mal Mittag, wo es uns gefällt! Wie klingt das? Bestimmt nicht langweilig! Schmeißen Sie ihre Strukturen mal einen Tag über Bord und finden gemeinsam einen Ort wo Sie mit ihren Kindern Picknicken wollen. Mit einem Fahrrad im Gepäck kommt man schneller voran, aber auch zu Fuß lassen sich wundervolle Orte finden. Und wenn es nur eine kleine Bank am Straßenrand ist, mit Blick auf ein Feld oder einer Weide und die Sonnenstrahlen kitzeln an der Nase. Ihr Kind nimmt dann die Umgebung viel bewusster war und freut sich umso mehr einen schönen Platz gefunden zu haben. Außerdem lädt es zum Geschichten erzählen ein. Wer weiß, welche Ritter auf dem Weg zur Prinzessin hier schon mal gehalten haben um sich zu stärken?

„Geocaching“

Geocaching ist eine App (kostenlos) für das Handy, welche kleine Verstecke, meist mit Überraschungen, in ihrer Umgebung anzeigt. Sie können auf einer visuellen Karte sehen, wo die „Caches“ versteckt sind, oder müssen Rätsel lösen, um die Koordinaten zu bekommen. Anschließend sind an dem entsprechenden Orte meist Dosen in verschiedensten Größen versteckt, darin befindet sich ein Zettel und Stift, wo Sie sich als glücklicher Finder eintragen können. Probieren Sie es aus – denn so wird auch der alltäglichste Weg zu einem Abendteuer und die Welt wird aus einem ganz neuen Blickwinkel wahrgenommen.

Wie Sie sehen: Ohne Moos und ist ordentlich was los! Man benötig nur ein wenig Zeit, gute Geschichten und ein bisschen Fantasie...

Elaine Löffler, Erzieherin in der Intensivpädagogischen Wohngruppe Niederbobritzsch