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Ilka Meffert

Ab wann können Kinder im Haushalt helfen?

Kennen wir es nicht alle, wie die Kleinen, sobald sie das Laufen gelernt haben, versuchen, etwas von einem Ort zum anderen zu bringen und alles nachahmen wollen, was die Großen tun? Es erübrigt sich damit die Frage, ob ein Kind zu klein ist, um zu helfen. Sobald der kleine Mensch Interesse zeigt, mitzutun mit den Großen, sollte es darin unterstützt werden. Denn bei diesen Versuchen entdeckt das Kind mit Freude seine Umwelt und lernt dabei fast wie von selbst den Umgang mit Gegenständen.

Mit drei oder vier Jahren können Kinder gut beim Tischdecken helfen. In der Kindertagesstätte ist das schon selbstverständlich und so sollte man das zu Hause nutzen und das Kind einbeziehen in Tätigkeiten, zu denen es schon in der Lage ist. Das mag von Kind zu Kind verschieden sein und sollte entsprechend des Entwicklungsstandes und der Fähigkeiten abgewägt werden. Man sollte aber den kleinen Menschen nicht bremsen, wenn er für die Familie Verantwortung übernehmen und sich einbringen will. Solange eine Tätigkeit spielerisch und mit Freude erlernt wird, ist es wertvoll für die Entwicklung des Kindes.

Im Vorschulalter kann man auch das Zählen einfließen lassen, zum Beispiel beim Klassiker, dem Tischdecken (wie viele Löffel oder wie viele Teller brauchen wir). Das geht auch sehr schön beim Wäscheaufhängen oder Schuheputzen. Und natürlich können Kindern in dem Alter auch schon beim Staubsaugen helfen.

Das Geschlecht des Kindes spielt dabei keine Rolle, im Gegenteil: Jungen und Mädchen im Vorschulalter macht alles Spaß, womit sie helfen können, vorausgesetzt, man findet den richtigen „Aufhänger“ und macht noch keine Pflicht daraus.

Demgegenüber ist es im Grundschulalter wichtig, den Kindern schon regelmäßige Aufgaben im Haushalt zuzuordnen, um ihnen einen kleinen Teil Verantwortung für die gesamte Familie zu übertragen. Heute spricht man gern von der Teamfähigkeit. Aber die ist nicht nur im Sportverein nötig und erlernbar, sondern in allen sozialen Gruppen, zu denen zuallererst die eigene Familie gehört. Damit erziehen wir das Schulkind zum Mitdenken und zur Einteilung seiner Freizeit und legen den Grundstein dafür, dass dann im Teenageralter diese Hilfen im Haushalt nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden, sondern schon akzeptiert wurden. Unterstützen sollte man die tatkräftige Hilfe im Haushalt durch Lob und Anerkennung, nicht nur bei den Kleinen.

Kinder ab dem Schulalter kann man auch schon zum nahegelegenen Bäcker schicken. Sie erlernen dabei den Umgang mit Geld, das Einhalten der Verkehrsregeln – und kommen mit einem gestärkten Selbstbewusstsein zurück.

Wenn man zeitig anfängt, das Kind in die täglichen kleinen Dinge der Hausarbeit einzubeziehen, wird es lernen, dass es selbstverständlich ist, mitzuhelfen und Verantwortung für die ganze Familie zu übernehmen. Außerdem erledigt ja das kleine Kind die Tätigkeiten immer in Anwesenheit bzw. gemeinsam mit den Eltern und kann somit wertvolle Familienzeit genießen. Schließlich ist nicht nur das gemeinsame Spiel, sondern alles, was man mit den Kindern gemeinsam tut, ein wichtiges Lernfeld mit Vorbildwirkung. Wenn wir Kinder nicht zu passiven und unfähigen jungen Menschen heranziehen wollen, sollten wir früh genug Wege finden, sie in die alltäglichen Aufgaben einzubeziehen.

So können Kinder, je nach Alter und Reife mit Anleitung, diese Tätigkeiten im Haushalt ausführen

  • Müll sortieren und entsorgen
  • eigenes Zimmer aufräumen
  • kleine Einkäufe
  • Wohnungsputz
  • Gartenarbeiten
  • Blumen gießen
  • Geschirrspüler ein- und ausräumen
  • Haustiere füttern und Käfig reinigen

Ulrike Hofmann, Teamleiterin der „Sonnenblumengruppe“ im Kinder- und Jugendheim Burgstädt

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